Während eines Spaziergangs mit unserem Hund bei strömendem Regen kam ich unlängst auf eine Weide oben auf dem Berg. Dort lagen Kühe gemütlich im Gras und es hatte den Anschein, als dass sie nichts aus ihrer Ruhe vertreiben konnte. Weder der Starkregen noch die imposante Erscheinung und das Bellen meines tierischen Freundes konnten sie ablenken.
Es schien, als ob sie wie in einer Art Meditation oder inneren Einkehr mit wirklich wesentlichen Dingen beschäftigt waren. Alle äußeren Ablenkungen hatten keinerlei Bedeutung für sie. Sie waren so mit der Tätigkeit des Widerkäuens beschäftigt, dass sie offenbar nichts und niemand aus dieser für sie existentiellen Tätigkeit abbringen konnte. Was sie dabei dachten und fühlten, kann ich nur erahnen, aber gemessen an ihrer überaus großen Gelassenheit hatte ich den Eindruck, dass sie zufrieden und vielleicht sogar glücklich waren.
Tiere haben keine Hintergedanken …
Nun werden ja Tiere meist in Fabeln, gelegentlich aber auch in Märchen nicht immer besonders positiv dargestellt. Ja, zugegeben, es geht hier in erster Linie um Sinnbilder, für die die Tiere stehen. Jene schildern Prozesse und spielen sich vornehmlich im Menschen ab bzw. sollten ihn auf seine Unzulänglichkeiten hinweisen. Aber eigentlich tut es mir leid um die Tiere, denn im Gegensatz zum Menschen haben sie keinelei Hintergedanken.
… Menschen leider schon!
Wenn ich mir aber uns Menschen so anschaue, zu denen selbstverständlich auch ich mich zähle, dann sind wir doch von unzähligen äußeren Dingen im Alltag so abgelenkt, dass wir die wesentlichen Dinge im Leben gar nicht mehr im Blick haben. Wir sind getrieben von Ängsten, die wir uns selbst machen oder die andere uns machen, damit wir Dinge tun oder teuer kaufen, die oftmals gar nicht einmal unserer Natur geschweige denn unserem wahren Bedarf entsprechen.
Wir verunglimpfen andere, um selbst in einem besseren Licht dazustehen, denn selbstverständlich sind es immer die anderen, die falsch liegen oder fehlbar sind. Wir kritisieren alles Mögliche und Unmögliche, machen große Worte und sind am Ende nicht einmal fähig, unsere eigene Lebensaufgabe zu ergreifen, geschweige denn unser Lebensziel im Blick zu behalten. Geblendet vom Trend des äußeren Scheins verlieren wir immer mehr die Weisheit des inneren Seins.
Ursprung, Lebensaufgabe und Lebensziel
Wie wichtig es aber ist, immer wieder in die Stille nach Innen einzukehren und sich bewusst zu machen, welchen Ursprung, welche wahre Lebensaufgabe jeder einzelne Mensch hat und wohin ihn sein Weg führt, anstatt sich in unzähligen Äußerlichkeiten zu verlieren oder sich davon ängstigen zu lassen, hören Sie in der märchenhaften Weisheitsgeschichte: „Die wesentlichen Dinge sind kostenlos“.
Der Märchen-Podcast
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© 2014 „Die wesentlichen Dinge sind kostenlos“: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2021 Musik, kleine Betrachtung und gesprochen von Karlheinz Schudt,
Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter
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