Drei Männer in einem Boot: Geschichte über die Macht der Angst

Die Macht der Angst: Drei Männer in einem Boot - eine Geschichte

In einigen Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm hören wir von drei Brüdern, die in die Welt ziehen und von denen meist der Jüngste am Ende gut weg kommt. Die beiden Älteren haben das Nachsehen. Denn gerade der Jüngste, der meist als Dummling verlacht wird, erreicht sein Ziel. Was er hat und seine beiden meist hochmütigen und vermeintlich gescheiten Brüder nicht haben, ist Mitgefühl, Offenheit und Vertrauen.

Nun wäre dies ja für alle Eltern etwas problematisch, die gerade drei Söhne in der Familie haben und solche Märchen ihren Kindern vorlesen oder erzählen. Doch wenn die Eltern diese Märchen undramatisch und wertfrei vortragen, dann merken Kinder unbewusst sehr wohl, dass es sich hier nicht um einen äußeren Vergleich handelt, sondern um eine bildhafte Schilderung eines Seelenzustandes, der die Tugenden und Untugenden vereint in JEDEM einzelnen Menschen zeigt.

Wenn man sich nun aufmacht, ein Ziel zu erreichen oder Lösungen für einem Missstand zu finden, dann kann man sicher sein, dass auch Hindernisse zu bewältigen sind. Schließlich löst jede Aktion auch eine Reaktion aus. Gerade diese Hindernisse zeigen dann, welche inneren Qualitäten nötig sind, um die Herausforderungen zu meistern, die am Ende zum Ziel und somit zur Lösung führen.

Die Macht der Angst

Hat nun ein Mensch, eine Gesellschaft oder die gesamte Menschheit ein Problem, dann ist es gewiss nicht förderlich für eine Lösung, wenn man den äußeren und inneren Blick durch panische Hysterie vernebelt. Schließlich war die Angst noch niemals ein guter Ratgeber. Man ist dann nur noch mit der eigenen unverhältnismäßigen Überspanntheit beschäftigt oder sucht irgendwo einen Schuldigen für die Misere. Die eigene Erregtheit, Einseitigkeit und Rechthaberei ist massiv im Gemüt der von der Angst betroffenen Person oder Gesellschaft verankert. Jede Entscheidung, die in einem solchen Seelenzustand getroffen wird, führt zwangsläufig in die Irre und bringt neue Probleme hervor. So verliert man sich immer mehr in den eigenen rechthaberischen Egoismen, ohne die Ursache des Kernproblems zu erkennen.

Resignaton, Trägheit und Lähmung

Ein weiterer aus der Angst resultierender Aspekt ist die Resignation. Der Mensch ist wie gelähmt von ihr und gibt dem Schicksal oder einer „Höheren Macht“ die Schuld. Er sieht keinen Ausweg mehr, da seine Entscheidung schon unverrückbar getroffen ist. Alles ist aussichtslos und man kann sich nur noch in sein vermeintliches Schicksal fügen. In seiner Vorstellung konstruiert er sich ein dramatisches Horror-Szenario, zu dem er sich von seiner Angst hat leiten lassen. Und wie eine Art sich selbst erfüllende Prophezeiung tritt ein, was er am Ende selbst gedacht, gefühlt und angezogen hat.

Vertrauen, Besonnenheit, Offenheit

Wer sich aber dessen bewusst ist, welche verheerenden Folgen die Macht der Angst ganz subtil hervorruft und dass sie seit jeher ein wirksames Mittel ist, um sich selbst zu hypnotisieren oder sie als Druckmittel gegenüber anderen einzusetzen, der kann sich wieder besonnen und voller Vertrauen auch auf ungewöhnliche und vielleicht sogar ganz naheliegende Lösungen einlassen. Er sieht den tieferen Sinn in jeder Krise und kann seinen inneren und äußeren Blick nur noch auf die Lösung richten. So werden alle sichtbaren und unsichtbaren Helfer erkannt. Sie werden ihm dann die Lösung des Problems und den Weg aus der Not weisen, den er am Ende allerdings selbst gehen muss.

Der Märchen-Podcast

Hören wir nun in der nachfolgenden Geschichte „Drei Männer in einem Boot“, was die Angst alles bewirken und welche Erkenntnisse man daraus ziehen könnte:

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© 2008 „Drei Männer in einem Boot“: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2020 Kleine Betrachtung, Musik und gesprochen von Karlheinz Schudt, Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter

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Weitere Beiträge zum Thema „Angst“ finden Sie hier:
„Die Geschichte vom Tod und dem Gelehrten“
„Nur die Angst macht uns schwach“

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