Gerade mit zunehmendem Alter nehmen meist auch die körperlichen Beschwerden zu. Ein Zipperlein jagt das andere und je nach Charakter zeigt der Mensch diese ganz offen, jammert und klagt oder lebt bzw. erleidet sie im Stillen. Nahezu jeder meint, nur er habe ein Schicksal, ein Los erhalten, das kein anderer in einer solchen Schwere und Bitterkeit durchleiden muss. Doch welche ernüchternde, ja schockierende Erkenntnis man doch plötzlich gewinnt, wenn man eines Tages das Schicksal eines anderen tragen muss. Mehr dazu finden Sie in einer alten indischen Geschichte über den „Schicksalsbaum“ oder in dem nepalesischen Märchen der „halbe Mann“.
Der König und seine wahre Natur
Nun gibt es ja unzählige solcher alten oder neuen Weisheitsgeschichten über das Schicksal und auch viele Märchen berichten davon. Im Märchen spielt der König immer eine große Rolle. Aber man wäre gut beraten, diesen Märchen König nicht mit jenem zu vergleichen, den wir aus den selten rühmlichen historischen Schilderungen, aus dem wirklichen Leben oder aus den Medien kennen. Denn im Märchen geht es um die KÖNIGLICHE NATUR, die in JEDEM Menschen lebt, ganz gleich welcher Nation er sich zugehörig fühlt, wie reich er ist, welche Hautfarbe oder welches Geschlecht er hat. Diese königliche Natur kennt keine Landes- oder Standesgrenzen und drückt im Idealfall die Liebe und Weisheit aus, mit der ein Mensch sein Leben meistert.
Nicht selten aber ist der alte König in den Volksmärchen krank und bedarf der Heilung, wie z. B. im Grimmschen Märchen vom „Wasser des Lebens“. Nun ist das ja immer so eine strittige Frage, ob eine Krankheit wie aus heiterem Himmel erscheint oder ob sie von Geburt an schon in einem latent vorhanden ist und erst dann zum Ausbruch kommt, wenn überraschend ein Auslöser auftaucht. Warum trifft es den einen und der andere bleibt verschont, obwohl doch die äußeren Umstände die gleichen zu sein scheinen?
Doch „Warum“ Fragen führen niemals so richtig zur Lösung. Womöglich bringen sie den Menschen noch mehr in die Ungewissheit oder Verwirrung. Besser wäre, man stellt die Frage, „Wozu“ das alles gut ist! Welcher Helfer in der Not mehr die eine oder andere Erklärung zur Behandlung von Krankheiten bevorzugt, ist meist daran zu erkennen, welche Mittel er zur Heilung anwendet. So behandeln die einen mit unzähligen Mittelchen und Methoden die Symptome, während die anderen dem seelischen Auslöser oder der Ursache der Krankheit auf die Spur kommen möchten.
Wer die Wahrheit sucht, darf sich nicht fürchten, wenn er sie auch findet!
Im Märchen werden solche Helfer-Begegnungen meist mit alten, kleinen, grauen Männchen oder Weibchen symbolisiert, die oft mit Weisheit, Weitblick und Zauberkräften gesegnet sind. Sie drücken in Sinnbildern aus, dass es sich um innere Begegnungen handelt, da sie für die äußeren Augen zu unscheinbar und für den Verstand nicht greifbar sind. Es kommt also nicht so sehr darauf an, welche Helfer man mit den äußeren Augen sehen möchte, sondern ob man bereit ist, auf die INNERE STIMME zu hören und so auch für ungewöhnliche Lösungen offen ist. Diese inneren Helfer konfrontieren den Menschen in einer schonungslosen Offenheit mit der Wahrheit und schließlich mit sich selbst. Denn dort, wo der Auslöser sitzt, muss auch die Lösung zu finden sein.
Meist ist es das Festhalten an Altem, die Angst vor und schließlich die Ablehnung von Veränderungen, welche Blockaden oder einen Stillstand im Menschen hervorrufen. Die Konsequenzen zeigen sich dann über kurz oder lang als unterschiedlichste Krankheit. Die wiederum ist im Grunde nur ein Barometer, ob der Mensch seinem eigenen königlichen Weg treu geblieben ist, Veränderungen rechtzeitig erkannt und angemessen bzw. wahrhaftig darauf reagiert hat.
Der Märchen-Podcast
Ob nun der „kranke König“ in der nun folgenden Geschichte seine Krankheit besiegt und seine Schmerzen dadurch lindert oder ob er lernt, sie zu bejahen, mit ihr zu leben und seine königliche Natur in Liebe und Weisheit auszustrahlen, bleibt offen. Vielleicht aber trifft ja beides zu:
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© 2011 „Der kranke König“: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2020 Kleine Betrachtung, Musik und gesprochen von Karlheinz Schudt, Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter
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