Die Bienenkönigin

Wie im Leben, so ist es auch im Märchen. Bevor eine Entwicklung sich vollziehen kann, muss zunächst ein Mangel oder eine Krise eintreten, der oder die einen veranlasst, aus dem alten Zustand auszubrechen, ihn zu verlassen oder zu verändern. Meist findet das unter Leid, Schmerz und Trauer statt. Im Märchen von der Bienenkönigin beginnt der Mangel oder die Trennung damit, dass die beiden älteren, gescheiten Brüder in die Welt ziehen, ohne den jüngsten mitzunehmen, der von allen Dummling genannt wird. Der jüngste wiederum strebt nach Einheit, Ganzheit und Harmonie und möchte seine beiden Brüder wiederfinden.

Was wir vom Dummling lernen könnten

Die beiden älteren Brüder wollen die Welt entdecken. Sie beschreiben sinnbildlich die Seelenanteile im Menschen, die sich niemals mit dem zufrieden geben, was sie haben. Sie wollen die Welt berechnen, erobern und sie sich untertan machen. Den Dummling widerum könnte man als den Seelenanteil des Menschen betrachten, der weiter als seine Nasenspitze fühlt. Er ist einfach gestrickt, vertrauensvoll, hat Mitgefühl gegenüber seiner Umwelt und ist offen für alles, was ihm begegnet. Die beiden älteren jedoch denken zunächst nur an ihren eigenen momentanen Vorteil, ohne die langfristigen Konsequenzen aus ihrem Handeln zu berücksichtigen.

Nun verbindet man sich ja gerne mit dem Dummling im Märchen. Er ist die sympathische, mitfühlende und hingebungsvolle Figur, wohingegen die beiden älteren Brüder wenig Vertrauen ausstrahlen und auch sonst eher rücksichtslos und eigensüchtig sind. Doch das Märchen von der Bienenkönigen zeigt, dass diese drei Brüder oder „Seelenanteile“ nicht ohne die anderen existieren können. Wären die beiden älteren Brüder nicht gewesen, so würde der Dummling immer noch zu Hause sitzen und wüsste nicht, was in der Welt geschieht. Hätte der Dummling seine Brüder nicht durch sein Mitgefühl für die Umwelt aufmerksam gemacht, in diesem Falle für die Tiere, so wären die beiden später nicht mehr aus ihrer Versteinerung (Kälte, Starrheit, Sturheit, etc.) erwacht. Wir Menschen haben also nicht nur einen dieser drei Seelenanteile in uns, sondern benötigen alle drei auf unserem Weg zu erkenntnisorientiertem und mitfühlendem Handeln.

Was könnte das Märchen von der Bienenkönigin
mit unserem Leben zu tun haben?

Aber was heißt das nun für unser alltägliches Leben und wie drückt sich das in unserer gegenwärtigen Welt aus? Haben derzeit nicht jene Seelenanteile die Übermacht, die im Märchen als die beiden älteren Brüder bezeichnet werden? Tiere werden für den maßlosen und billigen Fleischverzehr durch uns Menschen als gefühllose Massenwaren gehandelt. Gnadenlose Preisgestaltung von Landwirtschaftprodukten ermöglichen die egoistische Vernichtung von ganzen Getreide- und Obsternten. Ganze Landstriche werden erbarmungslos gerodet für den Anbau von einseitigen und höchst lukrativen Monokulturen, ohne jegliche Verantwortung dafür, was diese radikalen Umwelteinschnitte für die Zukunft der nächsten Generationen zu bedeuten haben.

Welche Wunden reißt dieses Handeln in eine Welt, in der Hunger und Durst mehr als 2/3 der Menschheit betreffen? Welches Bewusstsein für Nahrungsmittel allgemein und für die Schöpfung im besonderen muss in einem solchen Denken oder Weltbild stecken, das solche Taten vollbringt? Die Nahrung degradiert innerlich und äußerlich zu einem Konsumgut. Regelmäßig im Abstand von wenigen Minuten sterben auf dieser Erde Kinder und Erwachsene an Hunger und Durst, obwohl doch allseits bekannt und bewiesen ist, dass mehr als genügend für alle Menschen auf dieser Erde bereit wäre.

Von kleinen und großen Krisen

Vor diesen schockierenden Tatsachen scheint die derzeitige Corona-Krise relativ harmlos zu sein und lässt gerne auch die wirklichen Probleme unseres Menschengeschlechts in den Hintergrund fallen. Inwieweit der Ausbruch einer Epidemie oder Pandemie mit unserem mangelnden Bewusstsein oder Mitgefühl für die Natur, die Tiere und Menschen zu tun hat und welche Rolle dabei unsere innere Lebenseinstellung und -Haltung spielt, wird derzeit wenig beachtet oder sehr einseitig in der Öffentlichkeit behandelt.

In jedem Fall aber wäre es mehr als hilfreich, wenn die Beachtung und Ausrichtung unserer Bestrebungen vertrauensvoll auf jenen „Seelenanteil“ in uns gerichtet wäre, den das Märchen als „Dummling“ bezeichnet. Dann wären wir Menschen vielleicht offener für neue humanitäre Wege und ungewöhnliche Lösungen und könnten uns um die wahrhaftigen Probleme dieser Erde kümmern.

Das Erzähl-Video

Aber hören und sehen Sie nun das Märchen von der Bienenkönigen aus der Sammlung der Brüder Grimm in der Erzählfassung von Karlheinz Schudt. Klicken Sie einfach auf den Starter-Button unten im Bild und schalten Ihre Lautsprecher ein:

© 2020 Kleine Betrachtung und Video von Karlheinz Schudt.
Hier können Sie den Youtube Kanal von mir auch abonnieren!
Klicken Sie einfach >>> HIER <<<

So können Sie diese märchenhafte Tätigkeit unterstützen!

Über jede kleine oder große Spende freut sich das Team vom gemeinnützigen Verein Märchenhaft leben e.V., dem auch ich angehöre. Gerade in Zeiten der „Corona-Krise“ sind freiberufliche Künstler, Darsteller, Autoren, etc., kleine Unternehmen und Vereine besonders (nicht selten auch existentiell) von den derzeitigen wirtschaftlichen Einschränkungen dieser Krise betroffen. Über die Aktivitäten des Vereins können Sie sich mit einem Klick >>> HIER <<< näher informieren.

Ob Sie nun z. B. 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro oder gar mehr spenden möchten. Ich freue mich von Herzen auch im Namen des Vereins über jeden Beitrag von Ihnen. Am Ende des Jahres können wir Ihnen auf Wunsch auch eine vom Finanzamt anerkannte und bei Ihrer Steuererklärung absetzbare Spendenbescheinigung zukommen lassen. Gleich anschließend finden Sie das Spendenkonto:

Volksbank Bad Oeynhausen-Herford,
Inhaber: Märchenhaft leben e.V.
IBAN: DE64 4949 0070 7004 7074 00
SWIFT/BIC: GENODEM1HFV

Herzlichen Dank im Voraus!

Die Bienenkönigen - Verein Märchenhaft leben e.V.

Sie möchten mir eine Nachricht oder einen Beitrag zukommen lassen?

Gerne! Machen Sie einfach gleich unten Ihre Angaben und klicken auf
„Senden“. Ich freue mich auf Ihre Mitteilung: