Die verschlossene Türe

Die verschlossene Türe

Immer dann, wenn wir einer Idee folgen, etwas Neues, womöglich Ungewöhnliches aufbauen oder unsere Fähigkeiten, Stärken und Neigungen in die Tat umsetzen möchten, dann können wir sicher sein, dass sich irgendwo Widerstand regt. Die Verwandten, Freunde und Bekannten halten uns für verrückt, angeblich fehlt das leidige Geld oder die allgemeinen Lebensumstände sind so ungünstig, dass eine Verwirklichung dieser Idee oder Vision von vorneweg ausgeschlossen ist.

Wir sind das größte Hindernis!

Wenn wir aber etwas näher hinschauen und vor allen Dingen ehrlich mit uns selbst sind, dann entdecken wir, dass die wahren Widerstände oder Hindernisse in uns selbst liegen. Oftmals sind wir gar nicht bereit, Wege zu suchen, geschweige denn, welche zu finden, die unsere Krise bewältigen und Engpässe lösen.

Und so kommt es vor, dass wir vor einer sinnbildlich verschlossenen Türe stehen und uns nicht trauen, sie zu öffnen, weil alle um uns herum der felsenfesten Meinung sind, es wäre unmöglich, sie zu öffnen. Wie erstaunt sind wir dann, wenn diese Türe mit Leichtigkeit aufgeht und auch niemals verschlossen war. Oder wir versuchen mit aller Gewalt und unerschütterlichem Willen sie aufzumachen und merken dabei nicht, dass wir die Türe in die falsche Richtung drücken und sie genau entgegengesetzt aufgeht.

Nun liegt das ja in der menschlichen Natur, Türen zu öffnen um in Neues, Unbekanntes vorzudringen oder das zu verwirklichen, wohin uns die Sehnsucht zieht. Zugegeben, wir können diesen Drang eine Weile unterdrücken, zuweilen sogar ein ganzes Leben lang. Doch ist am Ende nicht auch der Tod eine solche Türe, die uns in unbekannte oder vielleicht doch weitaus bekanntere Dimensionen führt, als wir glauben?

Hinter der 13. Türe – Die Vertreibung aus dem Paradies

Sowohl im Märchen, wie auch im Leben sind ja gerade die Türen am verlockendsten, die verboten sind. Und so können wir z. B. in dem vermutlich von den Brüdern Grimm christlich umgeschriebenen Märchen vom Marienkind erkennen, dass diese letzte 13. Türe etwas öffnet, was am Ende dazu führt, das Alte, in sich Abgeschlossene, verlassen zu müssen. Eine ursprünglichere Variante vom Marienkind wäre das Märchen „Die gleißende Kammer“ aus den Volksmärchen und Sagen der Frau Holle (Karl Paetow) oder „Die dreizehnte Kammer“ aus „Die Lebensgesichter der Frau Holle“.

Eine solche Trennung vollzieht sich nicht ohne Leid oder Schmerz. Man wird unwillkürlich an die Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies erinnert. Doch hätte der Mensch jemals sich selbst bewusst erkennen können, wenn er diesen Schritt nicht gewagt oder eingeleitet hätte? Und ist nicht gerade das, was wir hinter der Türe als Leid oder Dunkelheit empfinden, eine Notwendigkeit, um überhaupt die Freude oder das Licht bewusst erleben zu können? Das eine bedingt wohl immer das andere und hätten wir nur eines von beiden, wäre irgendwann die Sehnsucht nach dem anderen da.

Nun glaubt ja nahezu jeder Mensch von sich, dass er sich selbst schon so gut kennt und nichts Neues mehr bei oder in sich entdecken könnte. Es ist ja auch bequem, denn alles ist vertraut und auf eine Weise beruhigend. Schließlich gibt der alte Zustand Sicherheit und bewahrt vor bösen Überraschungen. Aber ist das wirklich so? Gibt es überhaupt einen Zustand, in dem wir wirkliche Sicherheit erfahren können? Schließlich ist nichts so sicher wie die Unsicherheit.

Der Märchen-Podcast

In der nun folgenden Geschichte hören wir nun von einem Mann, der hinter einer gänzlich unbekannten und verschlossenen Türe in seinem eigenen Haus ein großes Geheimnis entdeckt. Klicken Sie dazu einfach auf das Startsymbol des Mediaplayers links und schalten Ihre Lautsprecher ein:

© 2010 Die verschlossene Türe: Karlheinz Schudt und Verlag Märchenhaft leben e.V.
Weitere Veröffentlichungen dieser Geschichte in Wort, Schrift und Bild außerhalb dieses Blogs nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors oder des Verlags. Diese Geschichte ist in schriftlicher Form im eBook „Märchen sind Seelenperlen“ erhältlich.
© 2020 Kleine Betrachtung, Musik und gesprochen von Karlheinz Schudt.

Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter

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