Nichts bringt uns mehr zum Lachen, als wenn etwas Dummes anderen passiert. Aber wie sieht es aus, wenn wir selbst derjenige sind, dem eine Dummheit nach der anderen passiert? Können wir dann auch noch über uns selbst lachen? Haben wir den Mut, die Wahrheit über uns selbst zu ertragen? Um wieviel leichter ließe es sich leben, wenn wir nicht so eitel wären und alles so verbissen sehen würden?
Schon im Namen “Eulenspiegel” zeigt sich die ganze Lebenseinstellung, mit der dieser Mann Zeit seines Lebens gesegnet, zuweilen aber auch verflucht war: Im Spiegel die Weisheit oder Wahrheit in sich selbst zu entdecken und über all seine eigenen Unzulänglichkeiten von Herzen zu lachen! Der Spiegel ist seit jeher ein Instrument der Eitelkeit, mit dem es dem Menschen erstmals so richtig möglich wurde, zu jeder Zeit seine äußere Gestalt zu erblicken. Er ist aber auch ein Sinnbild, wie der Mensch die andere, unbekannte und zuweilen auch dunkle Seite seines Innersten entdecken und besser verstehen kann.
Erkenne Dich selbst!
Die Eule hingegen wird gerne als Sinnbild für Weisheit gesehen, gehört sie doch zu den nachtaktiven Tieren, die mit ihren großen Augen sogar die Dunkelheit, das Unbekannte, Unerforschte und Unbewusste durchdringen und bewusst erkennen kann. Diese unbeweglichen zielgerichteten Augen ermöglichen es ihr, Gegenstände sowie ihre Beute in der Nacht räumlich zu sehen und Abstände und Geschwindigkeiten abzuschätzen. Die Tiere können ihren Kopf bis zu 270° drehen, wodurch das Gesichtsfeld stark erweitert wird.
Gerade Till Eulenspiegel führte den Menschen ihre Eitelkeit, Gier, Oberflächlickeit und Rechthaberei so vor, dass sie eigentlich darüber hätten lachen können. Er spielte seine Schelmenstreiche vorwiegend im Braunschweiger Land, aber auch in Berlin, Ulm, Nürnberg. Sogar nach Prag und Rom führten ihn seine Wege. Um 1300 soll er in Kneitlingen am Elm geboren und 1350 in Mölln gestorben sein. Exakte Nachweise für die tatsächliche Existenz der historischen Person Till Eulenspiegel gibt es jedoch nicht.
Doch historisch hin, historisch her, wem es immer öfter gelingt in erster Linie viel mehr über sich zu lachen, als über andere, der kann die Wahrheit über sich selbst ertragen und immer besser annehmen. Besonders humorvolle aber auch besinnliche Weisheitsgeschichten setzen sich, wie auch die entspannenden Märchen aus aller Welt, über Ängste hinweg und wirken direkt im Herzen des Menschen. Von da aus strahlen sie mit ihren weisheitsvollen Bildern und Stimmungen eine heilende, verwandelnde und befreiende Kraft aus, die den Alltag zuversichtlicher, gelassener und gütiger angehen lässt.
Ob wir die Wahrheit über uns selbst ertragen und darüber auch noch von Herzen lachen können, erfahren wir gleich jetzt. Hören wir also drei Schelmenstreiche von Till Eulenspiegel (Wie Eulenspiegel Kranke über Nacht heilte, Wie Eulenspiegel das Fliegen lernte, Eulenspiegel und die Gelehrten) neu geschrieben und vorgetragen von Karlheinz Schudt. Klicken Sie dazu einfach auf das Startsymbol des Mediaplayers links und schalten Ihre Lautsprecher ein:
© 2020 Kleine Betrachtung, Musik sowie Schelmenstreiche neu geschrieben und gesprochen von Karlheinz Schudt.
Bitte verwenden Sie Ihr Passwort, um zum Podcast zu gelangen. Sollte Ihr Passwort nicht mehr gültig sein, dann können Sie gleich anschließend ein neues, temporäres Passwort anfordern, das sich aus Sicherheitsgründen am Ende eines Jahres erneuert.
Sie können jederzeit und kostenlos mit einem Klick ein neues Passwort anfordern:
>>> Hier erhalten Sie das Passwort <<<
Mit märchenhaften Grüßen
Karlheinz Schudt
Märchenerzähler, Autor, Coach