Anfang des Jahres hatte ich eine Weisheitsgeschichte als Podcast in einem Beitrag verwendet mit dem Titel „Lieber recht haben, als glücklich sein“. Nun war dieser Titel natürlich ironisch gemeint, da ich davon ausgegangen bin, dass das Glück dem Menschen doch viel lieber ist, als die Rechthaberei. Oder vielleicht doch nicht?
Wer hat nun recht?
Wenn ich mir gelegentlich die politischen Talkshows im Fernsehen anschaue oder gar die zuweilen äußerst emotionalen Auseinandersetzungen im Deutschen Bundestag zwischen den Parteien bzw. deren Vertretern, dann kommen mir allerdings immer mehr Zweifel an dieser meiner Vorstellung. Aber auch viele Gespräche im kleineren „unpolitischen“ Rahmen laufen meist darauf hinaus, dass es immer jemanden gibt, der das letzte Wort hat und meint, seine Vorstellungem vom Leben oder gar der Welt seien die richtigen. Dies wird dann wissenschaftlich untermauert und mit Zahlen belegt, die im Nachhinein nicht immer ganz nachvollziehbar sind, da nie ganz klar ist, wer die Zahlen ins Spiel gebracht hat, wie sie interpretiert wurden und welche Interessen man damit verfolgt. Nicht selten werden dann kritische Menschen, die diese Ansichten nicht nachvollziehen können, als inkompetent, unbelehrbar, fanatisch und hirnlos abgestempelt.
Nun kann man ja immer geteilter Meinung sein über die Aussagen und Erfahrungen der anderen, aber am Ende ist nicht so sehr entscheidend, wer recht hat oder besser gesagt, wer glaubt recht zu haben, sondern wie die unterschiedlichen Meinungen, Erfahrungen und Erkenntnisse sich so ergänzen, dass allen damit gedient ist. Im Wirtschaftlichen spricht man schon lange von einer „Win-Win-Situation“. Das funktioniert aber nur, wenn man nicht einseitig denkt, sondern auch die Beiträge der anderen Menschen anhört und nicht im Keime erstickt, verdrängt oder gar verteufelt.
Krankhafte Rechthaberei?
Aber woher kommt dieses fast schon krankhafte „Rechthaben-Wollen“ des Menschen? Vielleicht rührt es ja noch daher, dass der Mensch sich als Krone der Schöpfung wähnt. Ob diese Redensart „Krone der Schöpfung“ nun aus dem Griechenland der Antike, aus der Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose oder aus dem Alten Testament stammt, ist womöglich nicht so bedeutend, viel wichtiger jedoch wäre der Prozess, wie der Mensch von diesem „Hohen Ross“ wieder herunter kommt und sich nicht über alle anderen oder alles andere stellt, was die Schöpfung hervorgebracht hat.
„Krone der Schöpfung“ – ein Größenwahn?
Selbst wenn der Mensch z. B. im Vergleich zum Tier die Möglichkeit der Erkenntnisfähigkeit besitzt, bedeutet das noch lange nicht, dass er sich das Tier oder die ganze Natur untertan machen muss. Nur weil das Tier (oder alles Natürliche) nicht aus der schöpferischen, weisheitsvollen Ganzheit herausfallen kann und somit nicht so gescheit und verstandesbetont auftritt, wie der Mensch dies von sich denkt, handelt es immer seiner Bestimmung und seiner Natur gemäß. Das tut der Mensch leider nicht. Man hat schon zuweilen den Eindruck, dass ihm der „Krone der Schöpfung“- Größenwahn schon so zu Kopfe gestiegen ist, dass Bescheidenheit, Einfühlungsvermögen und Selbstreflektion nahezu gänzlich verloren gegangen sind.
Hören Sie nun die Weisheitsgeschichte „Wie groß ist die Welt?“. Vielleicht huscht dabei auch über Ihre Lippen ein kleines Lächeln. Zuweilen soll ja gerade der Humor über so manche Dummheit hinweg trösten, die wir Menschen uns als vermeintliche „Krone der Schöpfung“ so leisten:
Der Märchen-Podcast
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© 2012 „Wie groß ist die Welt?“ – Betrachtung und Weisheitsgeschichte:
Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2021 Musik und gesprochen von Karlheinz Schudt,
Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter
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