Rotkäppchen: Nur die Angst macht uns schwach

Wer kennt nicht das Märchen vom Rotkäppchen? Jene scheinbar harmlose Geschichte, die von einem kleinen Mädchen berichtet, das von einem Wolf verschlungen wird und am Ende lebendig wieder heraus kommt? Dieses Märchen gehört wohl zu den bekanntesten Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm, aber auch zu jenen, die eine Menge Rätsel aufwerfen und dafür nicht selten unzählige Male belächelt, verniedlicht oder zynisch missbraucht wurden.

Mit dem ersten oberflächlichen Blick betrachtet ist das wohl auch nicht verwunderlich, denn wer hat schon einmal in Natura einen Wolf gesehen, der sprechen kann, gleichzeitig eine alte Frau verschluckt, anschließend ein kleines Mädchen verschlingt und am Ende beide wieder lebendig heraus lässt?

Vom Ursprung zu den geistigen Wurzeln

Dabei ist dieses Märchen alles andere als harmlos, schildert es mitunter den Weg des Menschen vom Ursprung (der Mutter) zu seinen geistigen Wurzeln, dem Urmütterlichen. Dass diese geistigen Kräfte nicht mehr im Bewusstsein und in Vergessenheit geraten sind, zeigt der Hinweis, dass gerade die Großmutter, also die Urmutter nicht mehr im Besitz ihrer Kräfte ist und dringend neue Nahrung benötigt, um wieder zu gesunden bzw. wirken zu können.

Die geistigen Kräfte neu beleben

Und diesen Auftrag hat nun der Mensch bekommen, hier im Sinnbild des „unschuldigen“ Rotkäppchens. Er soll sie wieder mit Nahrung versorgen (in den Sinnbildern Kuchen und Wein). Dabei geht es jetzt nicht um körperliches Mästen der Großmutter (hat nichts mit „Oma“ zu tun), sondern darum, dass er, der Mensch, sich wieder an jene Urkräfte und Urimpulse erinnert, sie schätzt, achtet und neu belebt, damit sie wieder in vollem Umfang wirken können.

Vom Wolf, der eigentlich gar kein Wolf ist

Nun handelt es sich beim Märchen-Wolf selbstverständlich nicht um jenes faszinierende Tier aus der Natur, sondern um ein Wesen, mit bestimmten Eigenschaften, die einem solchen Tier auch zu eigen sind. Und wenn man einmal die Gelegenheit hat, einen Wolf zu beobachten, wie er in der freien Natur mit Gerissenheit seine Beute verfolgt und gierig in seinen finsteren Magen verschlingt, dann hat man schon eine leise Ahnung vom Märchen-Wolf und von dem, um was es sich da wirklich handelt. Hier zeigen sich auch Parallelen zum Fenriswolf aus der nordischen Mythologie. In der Übersetzung bedeutet „Fenris“ (altnordisch) „Sumpf“. Und da der einst harmlose Fenriswolf immer größer und kräftiger wurde, fürchteten die Götter, er könne sie alle verschlingen.

Bleibe Deinem Weg und Auftrag treu

Wer nun wie Rotkäppchen mit so viel Urvertrauen (Es kennt noch keine Angst vor dem Wolf: „… Rotkäppchen aber wusste nicht, was das für ein böses Tier war, und fürchtete sich nicht vor ihm …“) und Selbstvertrauen („Ich will schon alles gut machen“, sagte Rotkäppchen zur Mutter) ausgestattet ist, dem könnte eigentlich nichts passieren. Er könnte seinen Auftrag vollenden, es sei denn, er lässt sich von der oberflächlichen Schönheit dieser Welt verblenden (hier im Sinnbild der schönen Blumen) und von seinem Ziel ablenken. Dann braucht er sich auch nicht wundern, wenn er schließlich von der Finsternis oder Dunkelheit (hier im Sinnbild des Wolfes) verschlungen wird.

Nur die Angst macht uns schwach

Und das weiß der „Wolf“ – es ist ja auch seine Aufgabe in diesem „Weltentheater“. Er weiß aber auch, dass dies nur gelingen kann, wenn der Mensch auf seinem Weg die Angst kennen lernt. Und Angst bedeutet immer, dass man etwas verlieren könnte, das Geliebt- und Geborgen-Sein, die Sicherheit, seine berufliche Existenz, sein Umfeld, seinen „guten“ Ruf oder das eigene Leben. Sobald die Angst das Wesen eines Menschen erfasst, wird er schwach und ist nicht mehr mit seinem wahren Ursprung (Woher komme ich?), seiner Lebensaufgabe (Was ist der Sinn meines Lebens?) und seinem höchsten Ziel (Wohin gehe ich?) verbunden. Und wer ständig in dieser Angst lebt oder sich hineinziehen lässt, und das tun wir Menschen leider viel zu oft, der hat sich bereits von seinem Ursprung getrennt, seine wahre Lebensaufgabe und sein Lebensziel vergessen und kann nun in aller Ruhe von der Dunkelheit verschlungen und einverleibt werden.

Das Erzähl-Video

Aber wie bei jedem echten und wahrhaftigen Märchen, gibt es auch hier ein Happyend. Wer die Angst (-Macher) erkennt und bewusst durchschaut, sein Urvertrauen zurück gewinnt und sich seiner wahren Lebensaufgabe und seinem wahren Lebensziel wieder zuwendet, der entkommt der Dunkelheit und sieht das Licht. Und wer das Licht in seinem Herzen trägt, der fürchtet die Dunkelheit nicht mehr. Hören und sehen Sie also das Märchen vom Rotkäppchen aus der Sammlung der Brüder Grimm in der Erzählfassung von Karlheinz Schudt. Klicken Sie einfach auf den Starter-Button unten im Bild und schalten Ihre Lautsprecher ein:

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Weitere Betrachtungen aus dem Verlag Märchenhaft leben e.V.

Eine ausführliche Betrachtung von Karlheinz Schudt zum Märchen Rotkäppchen mit dem Titel „Bleibe Deinem eigenen Weg treu“ wird in Kürze im Verlag Märchenhaft leben e.V. erscheinen. Folgende Betrachtungen aus der Serie „Betrachte das Märchen“ sind bereits schon erschienen und im Verlag erhältlich. Bei Interesse klicken Sie einfach auf einen der nachfolgenden Links:

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