Die Finsternis hat es nicht begriffen

Die Finsternis hat es nicht begriffen

Könnten wir jemals das Licht schätzen, wenn es keine Finsternis gäbe? Dass es ohne Licht kein Leben gibt, darüber sind sich sogar Wissenschaftler und Theologen einig. Aber wie verhält es sich mit der Finsternis? In vielen Glaubensvorstellungen wird das Licht immer mit dem Göttlichen, dem Guten und dem Erstrebenswerten in Verbindung gebracht, wohingegen die Finsternis alle nur erdenklichen gottfeindlichen Kräfte symbolisiert. Doch wenn die Göttlichkeit oder Gott allmächtig ist, dann muss doch auch die Finsternis aus IHR/IHM hervorgegangen sein? Hat die göttliche Schöpfung da etwas verschlafen oder ist die Finsternis im Leben womöglich genau so wichtig, wie das Licht?

Wie immer ist es wohl der Mensch, der sich seine polaren Vorstellungen und Weltbilder über etwas schafft, das er nur in seinem begrenzten Verstand begreifen kann. Ständig sieht er den polaren Kampf zwischen Licht und Finsternis. Das ist eben „verständlich“, denn er verbringt sein ganzes Leben lang in dieser Polarität und je mehr er sich nur der einen Seite zuwendet, desto massiver kommt die andere. Dieses Phänomen könnte man das “Prinzip des schöpferischen Ausgleichs” nennen. Hierbei geht es aber nicht um “Göttliche Bestrafung”, “Himmel und Hölle”, “Karma” oder was man sich sonst noch an dogmatischen Weltbildern geschaffen hat.

Das Prinzip des schöpferischen Ausgleichs

Das schöpferische Prinzip strebt von Natur aus immer einen Ausgleich an. Es kennt kein “Gut” oder “Böse” sondern ist nur darauf bedacht, im Gleichgewicht zu sein. Denn was für den einen als “Gut” erscheinen mag, ist für den anderen abgrundtief “Böse”. Weise wird wohl der Mensch sein, der die Goldene Mitte findet und immer weniger sein Leben nach „weiblich und männlich“, “Glück und Unglück” oder „Licht und Finsternis“ aufteilt, sondern in allen Dingen einen höheren oder tieferen Sinn sieht. Zugegeben, diese Sicht- und Lebensweise ist heutzutage nicht einfach, zumal man dann gerne als passiv oder gleichgültig eingestuft wird. Wer aber aus diesem – wie Goethe sagt – „himmelhochjauchzend-zutodebetrübt“ Zustand heraus kommen möchte, sollte sich dieses Prinzip des Ausgleichs für seine höhere Entwicklung zunutze machen.

In so manchen klassischen Märchen wird das erfolgreiche Ergebnis einer solchen Entwicklung durch Licht und Finsternis hindurch immer durch die Vereinigung von Liebe und Weisheit, durch Hochzeit und Krönung der Protagonisten ausgedrückt. Selbstverständlich geht es da um die innere Vereinigung oder “Himmlische Hochzeit”, die letztendlich auf kein äußeres Geschlecht reduziert ist. Man könnte von den weiblichen und männlichen Anteilen im Menschen sprechen, die sich nach langer Suche endlich wiedergefunden und vereint haben also EINS geworden sind. Es geht dabei aber auch um die Versöhnung mit all jenen sogenannten Untaten, die man an sich selbst verübt und anderen angetan hat und wie man sie ohne Groll und Schuldzuweisung verwandeln oder sinnvoll für alle einsetzen könnte.

Heil sein bedeutet, ALLES in sich zu vereinen

Schließlich kann man ja nur ganz und heil sein, wenn man alle “Seiten” in sich vereint. Denn wenn wir z. B. als Mensch kein x-beliebiges Zufallsprodukt irgendeiner Laune der Natur sind, dann wird sich doch die „Vollkommene Schöpfung“ etwas dabei “gedacht” haben, uns so zu kreieren, wie wir sind? Also vollkommen (nicht perfekt) und somit wäre es viel sinnvoller, uns selbst zu entdecken in unserer wahren und einfachen Natürlichkeit, als immer neuen künstlichen Wegen und trendigen Methoden in Bezug auf Glück, Liebe, Erfolg und Gesundheit zu folgen. Als ob Körper, Seele und Geist nicht selbst “wüssten”, was sinnvoll für sie ist, vorausgesetzt, wir achten auf sie.

Hören Sie nun in der nachfolgenden Weisheitsgeschichte „Die Finsternis hat es nicht begriffen“, welche Erfahrung mit diesen Prozessen ein junger Mann gemacht hatte:

Der Märchen-Podcast

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© 2018 „Die Finsternis hat es nicht begriffen“: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2021 Kleine Betrachtung, Musik und gesprochen von Karlheinz Schudt, Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter

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