Eine Demokratie lebt unter anderem davon, dass die Mehrheit letztendlich das politische bzw. gesellschaftliche Sagen hat. Nun muss es nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Mehrheit richtig liegt oder gar der Wahrheit näher ist, als die Minderheit. Gefährlich jedoch wird es, wenn die Mehrheit die Ansichten der Minderheit mit allen Mitteln ignoriert, verunglimpft oder gar totschweigt. Denn auch dies sollte ein Bestandteil einer gut funktionierenden Demokratie sein, keine Feindbilder aus Minderheiten zu machen, sondern ihre Ansichten und Wahrnehmungen anhören, respektieren und sich womöglich fragen, welche Wahrheit sie beinhaltet. Selbst dann, wenn diese Ansichten noch so ungewöhnlich und fremd sind.
Je mehr man eine Minderheit ignoriert, sie vielleicht sogar bekämpft oder ins Lächerliche zieht, desto sicherer kann man sein, dass der Hass und Widerstand jener Minderheit sich verstärken und im “Untergrund” erst richtig entwickeln wird. Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi (eigentlich: Mohandas Karamchand Gandhi) soll einmal sinngemäß gesagt haben, dass die sogenannten “Machthaber” die Andersdenkenden erst ignorieren, dann lachen sie über sie, dann bekämpfen sie sie und irgendwann, wenn sich die Wahrheit in den Ansichten jener Minderheit nicht mehr leugnen lässt, imitieren sie diese.
“Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Wer sie aber weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher”
Bertolt Brecht
Nun ist das ja kein zweifelhaftes Privileg irgendwelcher Machthaber in einer Demokratie oder Diktatur. Im Grunde geht es fast jedem Menschen so. Wer felsenfest von seiner Meinung überzeugt ist und dann durch das Leben erfährt, wie dieser Meinungs-“Felsen” bröckelt, der möchte auch ungern in der Öffentlichkeit sein “Gesicht verlieren”, wenn er zugibt, in der Vergangenheit falsch gedacht oder gehandelt zu haben. Doch wer seine Meinung nie zurücknimmt, der liebt sich selbst mehr als die Wahrheit und er findet Mittel und Wege, wie er “Gras” über die Sache wachsen lassen kann, um am Ende dann doch jene zu imitieren, die der Wahrheit ein Stück näher standen. Oder – was noch viel schlimmer ist – er verbreitet diese Unwahrheit immer weiter. Doch eine immer wieder behauptete Unwahrheit wird nicht zur Wahrheit, sondern zur Gewohnheit mit schlimmen Konsequenzen.
In der nun folgenden Geschichte hören wir von zwei älteren Damen, wie unterschiedlich Meinungen zu einem und demselben Zustand sind und wie gefährlich es darüberhinaus auch noch sein kann, wenn aus einer Meinung einseitig und vor allen Dingen gebetsmühlenartig eine öffentliche gemacht wird. Der amerikanische Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer sagte dazu: “Das größte Problem des Journalismus liegt darin, einem Auflageninstinkt ohne Rücksicht auf Wahrheit und Gewissen zu widerstehen.”
Aber hören wir nun, was sich diese beiden Damen zu erzählen haben und welche Erkenntnisse sie aus ihrem unterschiedlichen Standpunkt gewonnen haben:
© 2019 “Welche Wahrheit ist die richtige?”: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
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Mit märchenhaften Grüßen
Karlheinz Schudt
Märchenerzähler, Autor, Coach