Das Narrativ von den ungleichen Handwerksburschen

Narrativ von den ungleichen Handwerksburschen

Kennen Sie den Begriff “Narrare”? Es bedeutet auf lateinisch “erzählen, wiedergeben, beschreiben”. Hätte ich damals gewusst, dass dieser Begriff sowohl meinen Beruf als Geschichten- und Märchenerzähler, als auch mein ganzes Leben bestimmen würde, dann hätte ich mich beim Lernen von Latein und Konjugieren von Verben vielleicht etwas leichter getan 😉 Aber so ist es nun mal im Leben. Meist merkt man erst später, was die Herausforderungen in der Kindheit und Jugend für Erkenntnisse im Alter gebracht haben.

Von “Narrare” zum “Narrativ”

Nun kursiert ja seit einiger Zeit vermehrt in der medialen Öffentlichkeit der Begriff “Narrativ”. Darunter versteht man, wie bestimmte Geschichten oder Erzählungen soziale, kulturelle oder politische Realitäten formen und beeinflussen. Ein Narrativ kann auch eine bestimmte Perspektive oder Interpretation eines Ereignisses darstellen, die von einer Gruppe oder Gesellschaft akzeptiert wird.

Einseitige Narrative und ihre Gefahren

Nun hat ja nicht nur jeder einzelne Mensch, sondern auch jedes Land und jede Gesellschaft sein bestimmtes, zuweilen recht einseitiges Narrativ (z. B. in der Pädagogik, Gesundheit, Wissenschaft, Religion, Politik, in den Medien, beim Militär). Ein einseitiges Narrativ kann das Verständnis komplexer Themen erheblich einschränken und zur Bildung von Vorurteilen oder Fehlinformationen beitragen. Unter einseitigen Narrativen versteht man gewöhnlich Darstellungen von Ereignissen, Themen oder Perspektiven, die eine bestimmte Sichtweise überbetonen und alternative Perspektiven oder Informationen weitgehend ignorieren oder ausschließen.

In der Wirtschaft kann einseitige Berichterstattung die Vorteile eines bestimmten Wirtschaftsmodells oder einer bestimmten Politik hervorheben, während potenzielle negative Konsequenzen oder alternative Ansätze nicht betrachtet werden. In wissenschaftlichen Debatten kann es einseitige Narrative geben, wenn bestimmte Theorien oder Evidenzen überbetont werden, während andere relevante Forschungsergebnisse oder Hypothesen nicht ausreichend beachtet oder gänzlich ignoriert werden.

Das mechanistische Menschenbild

Wer nun eine mehr materialistische Sichtweise im Rahmen eines mechanistischen Menschenbildes verfolgt, dessen Narrativ wird wohl nur die Prozesse im Leben gelten lassen, die physikalisch und chemisch messbar sowie wissenschaftlich nachweisbar sind. Dieses Weltbild oder Narrativ geht davon aus, dass menschliches Verhalten und psychische Prozesse durch materielle und biologische Mechanismen erklärt werden können, ähnlich wie man die Funktionsweise einer Maschine beschreiben würde.

Das ganzheitliche Menschenbild

Menschen, deren Schwerpunkt auf einer mehr seelisch-geistigen Sichtweise der Welt liegt, sind oft von einer tiefen Verbindung zu sich selbst, zu ihren Urimpulsen, zu anderen und zu einer größeren, spirituellen Dimension des Lebens geprägt. Sie sehen in ihrem Narrativ das Leben als ein integriertes Ganzes, in dem Körper, Seele und Geist miteinander verbunden sind. Physische Gesundheit wird als Ausdruck seelischer und geistiger Zustände betrachtet. Sie glauben, dass Gefühle wichtige Hinweise auf den inneren Zustand und die persönlichen Bedürfnisse geben. Die individuellen Erfahrungen im Leben werden oft als Lektionen betrachtet, die zur persönlichen und spirituellen Entwicklung und Reifung beitragen.

In unserer “Streitkultur” überwiegt wohl das mechanistische Menschenbild und Vertreter dieses Narrativs versuchen nun unter Berücksichtigung meist finanzieller Eigeninteressen nahezu alles, dass dies so bleibt.

Von der Spaltung zur Ganzheit

Nun habe ich mich ja u. a. bedingt als Geschichten- und Märchenerzähler zahlreichen Volksmärchen aus der ganzen Welt gewidmet und bin immer wieder erstaunt und fasziniert, wie die einzelnen urbildhaften Erzählungen (Narrative) sich in unzähligen Varianten ergänzen, anstatt miteinander zu konkurrieren oder sich gar zu bekämpfen. So hat die deutsche UNESCO Kommission das freie Erzählen von Märchen und Geschichten im Jahre 2016 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturguts eingetragen, denn Märchen verbinden nicht nur einzelne Menschen sondern auch Generationen und ganze Kulturen.

Was es für den Frieden, die Inspiration und Kreativität der Menschen bedeuten könnte, wenn nicht Spaltung und Trennung die Menschheit knechten, sondern eine Rück- oder Wiederverbindung mit der GANZHEIT nach dem Prinzip EINER gemeinsamen Menschheitsfamilie, hören Sie jetzt urbildhaft in der märchenhaften Erzählung: “Die ungleichen Handwerksburschen”:

Der märchenhafte Podcast

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© 2025 “Die ungleichen Handwerksburschen”: Karlheinz Schudt und Verlag Märchenhaft leben e.V.

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Mit märchenhaften Grüßen
Karlheinz Schudt
Märchenerzähler, Autor, Coach