„Die Rabenbirke“ und was das Christkind damit zu tun hat

Die Rabenbirke und was das Christkind damit zu tun hat

Neulich kam meine achtjährige Enkeltochter von der Schule nach Hause und war tief betrübt. Eine Mitschülerin hatte mit Nachdruck, ja beinahe zornig verkündet, dass das Christkind tot sei. Zunächst verstand ich nicht ganz, wie die Mitschülerin zu einer solchen Aussage kommen konnte. Über einige Umwege erfuhr ich dann, dass die Mutter dem Kind erklärt hatte, dass Jesus schon lange tot sei.

Das Christkind ist tot …

Kein Wunder, dass das Kind dann eine solche Assoziation aufbaut: „Jesus ist das Christkind, Jesus ist tot, also ist auch das Christkind tot!“ Aber seien wir doch einmal ehrlich, wer glaubt den von den Erwachsenen noch an das Christkind? Der Weihnachtsmann mit all seinen Geschenken hat jedes Jahr von Neuem Hochkonjunktur („Kaufrausch“ zu Weihnachten), obwohl der am wenigsten etwas mit dem Sinn von Weihnachten zu tun hat. Böse Zungen meinen, er ist nichts anderes als eine Erfindung der Getränkeindustrie, insbesonders von Coca Cola.

Nun gut, er hat Ähnlichkeit mit dem Nikolaus (Nikolaus von Myra, seines Zeichens Bischof, der am 6. Dezember im 4. Jahrhundert nach Christus starb). Wahrscheinlich wurde die äußere Erscheinung von Nikolaus ein wenig auf den Weihnachtsmann übertragen. Aber selbst der Gedenktag von Nikolaus ist der 6. Dezember und eben nicht Weihnachten.

Wer also Weihnachten feiert, der müsste sich als erstes mit dem Christkind befassen. An das Christkind ist schwer zu glauben, zumindest aus Sicht der Erwachsenen. Es ist ein wenig wie mit den Märchen, die schiebt man auch lieber den Kindern zu, weil man die darin vorkommenden Wunderdinge als vermeintlich aufgeklärter erwachsener Mensch nicht mehr für voll nimmt. Die Kinder jedenfalls tun es noch und verstehen sie auf ihre Weise.

Das allerdings ist das Problem unserer Zeit. Die Erwachsenen versuchen alles historisch zu begründen oder zu verstehen bzw. nur das für echt zu halten, was ihre äußeren Augen und Ohren sehen und hören können. Aber ist es nicht so, dass man nur das sieht und hört, was man auch sehen und hören will? Daher ist es voll verständlich, dass das Christkind tot ist, wenn sein Träger Jesus nicht mehr lebt.

… es lebe das Christkind in jedem Menschen!

Aber war das wirklich die Aussage eines der größten Menschheitslehrer mit Namen Jesu, dass diese kindliche, königliche, göttliche Kraft, das Christkind, die Christuskraft, das Allerinnerste, das Allerhöchste (Oder welche Terminologie auch immer Sie dafür verwenden mögen) nur in ihm selbst vorhanden ist? Das würde doch keinen Sinn ergeben, wenn nicht jeder Mensch in sich diese Kraft entdecken und entfalten könnte. Wir sind keine armen Sünder und Jesus kam auch nicht als Erlöser. Er wird die Welt nicht erlösen wollen, dürfen oder können, sondern er kam als Mensch, der seine Mitmenschen erleben ließ, in einer Zeit, in der sie offen dafür hätten sein können, dass auch sie mithilfe ihrer INNERSTEN KRAFT das und noch viel mehr vollbringen werden, was er selbst tat.

Ob die Menschen damals wirklich offen waren oder heute sind für ihr „inneres Königreich“, oder wie immer man diesen höchst spirituellen Zustand sinnbildlich auch nennen mag, ist schwerlich zu glauben in Anbetracht der Anstrengungen und Ablenkungen, die man seit über 2000 Jahren nach der „Geburt des Christkinds“ immer noch unternimmt, um ja nicht an etwas glauben zu müssen, was man nicht mit den äußeren Sinnen wahrnehmen kann und was jeglicher wissenschaftlicher Vernunft widerspricht.

Nebenbei bemerkt – welcher Wissenschaft? Mit der Wissenschaft, die alles Dingliche analysiert, seziert und teilt? Wie kann eine solche nach außen gerichtete materielle Wissenschaft jemals die unergründliche Tiefe der Seele entdecken, geschweige denn des lebendigen, allumfassenden Geistes? Müsste es dafür nicht auch einen adäquaten Weg oder eine Art „Wissenschaft“ geben, die mit geeigneten Mitteln diese mehr inneren Dimensionen erkundet? Vermutlich vewendet auch niemand einen Hammer, um eine Schraube aus einem Stück Holz zu ziehen, wenn er einen Schraubendreher zur Hand hat.

Weihnachten, das Fest der Liebe!?

Ach ja, Weihnachten ist ja auch das Fest der Liebe! Hat nicht jener große Menschheitsleher u. a. den Satz geprägt: „Liebe Deinen nächsten, wie Dich selbst!“? Dieser Satz ist nicht nur zu Weihnachten aktuell, sondern kann und sollte jederzeit im kleinen und großen praktiziert werden. Und das muss nicht unbedingt durch ritualisiertes Geschenke verteilen zu Weihnachten geschehen. Selbst wenn nicht wenige Zeitgenossen gerade in dieser Zeit ein mitfühlendes und liebevolles Herz zeigen, so stirbt dies meist wieder nach den Weihnachtstagen zugunsten von Egoismus, Macht und Gier.

Nichts ist so, wie es scheint!

„Nichts ist so, wie es scheint!“ heißt es im nachfolgenden Podcast-Märchen. Was ein junger Schäfer für Abenteuer auf sich nehmen muss, um schließlich sein inneres Königreich zu finden und wie er damit anderen hilft, ihr eigenes inneres Königreich zu entdecken, hören Sie jetzt in der „Rabenbirke“:

Der Märchen-Podcast

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© 2016 „Die Rabenbirke“: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2022 Musik, betrachtet und gesprochen von Karlheinz Schudt,
Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter

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