Die Suche nach dem Licht

Die Suche nach dem Licht

Im Johannes-Evangelium (Joh 8,12) heißt es: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Es muss sich doch für die meisten Menschen sehr sonderbar anhören, wenn einer von sich behauptet, dass er das Licht der Welt sei. Licht, das ist doch ein Strahlen oder Leuchten, das man nur im Äußeren wahrnehmen kann, z. B. im Leuchten der Sonne oder in einer Glühbirne.

In der anschließenden Podcast-Geschichte hören wir von einem Mann, der eine sonderbare Sehnsucht hat. Er möchte ein glückselig machendes Licht finden. Offenbar handelt es sich um einen Menschen, der nicht so glücklich ist, wie er es sein könnte bzw. wie er es sich wünscht. Wie aber kann Licht glücklich machen? Begleiten wir doch diesen Mann mit seinem seltsamen Vorhaben und lassen uns überraschen, was er dort für geheimnisvolle Offenbarungen hat.

Licht ins Dunkel bringen

Zunächst sind es die Himmelsgestirne Sonne, Mond und Sterne, die ihn auf seiner Reise besonders anziehen. Er begegnet dem Mond, den er als kalt und falsch empfindet. Aber wie ist das möglich? Wenn wir in einer lauen Vollmondnacht einen Spaziergang unternehmen und am Himmel das geheimnisvolle Leuchten jenes Erdtrabanten wahrnehmen, dann sind die meisten Menschen doch eher fasziniert von jenem Strahlen, als von der Kühle oder der angeblichen Falschheit dieses Himmelsschauspiels.

Vielleicht kommen wir mehr hinter diese Offenbarung des Mannes, wenn wir uns den Mond etwas näher anschauen. Er leuchtet in der Dunkelheit und wenngleich wir sein Licht wahrnehmen, so ist es in Wahrheit nicht das Leuchten des Mondes selbst, sondern die Strahlen der Sonne, die sich in ihm widerspiegeln. Nichtsdestotrotz kann das über den Mond zurückgeworfene Licht der Sonne die Dunkelheit erhellen, also „Licht ins Dunkel bringen“.

In der Dunkelheit sehen kann im übertragenen Sinne bedeuten, seelisch-spirituelle Dinge zu erkennen, die vorher im Verborgenen lagen. Unsere Aufmerksamkeit dafür war nicht oder nur sehr gering vorhanden. Wir waren einfach nicht offen, sensibilisiert oder wach genug.  Der Mann in der Geschichte jedoch ist aufmerksam und schaut dieses Licht in der Dunkelheit. Er erkennt aber auch, dass dieses Licht nur durch etwas anderes entstehen kann, nicht durch sich selbst und dass dabei die Dunkelheit einen weitaus größeren Anteil einnimmt, als das eigentliche Licht. Sein Glück findet er hier nicht.

Unterbewusstsein, Bewusstsein, Überbewusstsein

Wie aber ist es mit der Sonne? Ist Ihr Licht womöglich das gesuchte, da es aus sich selbst heraus leuchtet? Die Sonne kann hier ein Sinnbild für ein anderes Bewusstsein sein. Wenn wir den Mond vielleicht als Metapher für das Nachtbewusstsein (Unterbewusstsein) sehen, so wäre in der Sonne wohl das Tagesbewusstsein (Bewusstsein) zu entdecken. Sie erhellt alles und gibt uns die Möglichkeit, Dinge wahrzunehmen und bewusst zu machen, um schließlich Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Sie gibt Licht, Wärme und sorgt dafür, dass Leben entsteht. Allerdings kann die Sonne auch genau das Gegenteil bewirken. Besonders in Ländern, in denen die Sonne unbarmherzig scheint, kann ihr Strahlen und ihre Hitze Leben zerstören. So bringt die Sonne einerseits Leben hervor, andererseits vernichtet sie es. Und wenn wir in dieses Sonnenlicht längere Zeit mit unseren äußeren Augen hineinschauen würden, so könnten wir in kürzester Zeit auf schmerzhafte Weise davon blind werden.

Auch dieses Licht erfüllt diesen Mann nicht und so kommt er schließlich zu den Sternen, die ihn in ihrer Unendlichkeit und Unerreichbarkeit anziehen. Die Sterne strahlten für uns Menschen immer eine besondere Faszination aus. Auf eine sinnbildlich Art symbolisieren sie ein Überbewusstsein, das den Menschen erleben lässt, wie unermesslich groß und unendlich weit sich alles offenbart und wie begrenzt und vergänglich doch der menschliche Verstand ist, um all dies zu erfassen. Gerade unser Verstand lebt ja ausschließlich in der Vergangenheit und nährt sich aus alten Erfahrungen oder entwirft ein Konstrukt, das er dann für die Zukunft hält.

Das Licht in jedem Menschen

Auch die Sterne können unseren Mann nicht glücklich machen und es scheint, dass trotz der größten Dinge, die er schon sehen und erfahren durfte, nichts an das heran kommt, was er zeitlebens schon in sich trägt. Gerade in seinem Innersten entdeckt er schließlich das Gesuchte, das, was ihm seit jeher am nächsten war und ist. Jenes „Licht“ im Inneren ist scheinbar noch viel größer und erhabener, als das Licht aller Himmelsgestirne zusammen und noch viel erfüllender und beglückender, all das Wissen, das er sich auf seinem Weg angeeignet hat. Und das Wundervollste dabei ist, dass dieses innere Licht nicht nur in einem Menschen strahlt, sondern in JEDEM Menschen, ja in ALLEM, was sich auf dieser Welt offenbart.

Der Märchen-Podcast

Hören Sie nun die Geschichte „Die Suche nach dem Licht“:

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© 2011 „Die Suche nach dem Licht“: Karlheinz Schudt und Märchenhaft leben e.V.
© 2020 Kleine Betrachtung, Musik und gesprochen von Karlheinz Schudt, Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter

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