Aus einer Lebenskrise eine Lebenschance machen

Den Blickwinkel ändern

Lebenskrise oder Engpass im Leben

Frage von K.

Hallo liebes Märchen-Team,

ich habe mich jetzt 12 Jahre in meinem Lehrbetrieb hinhalten und ausnutzen lassen. Dies hat mir einen Nervenzusammenbruch mit anschließender Diagnose „Burn-out“ gebracht. Ich fühle mich so richtig tief drin in einer Lebenskrise. Bin jetzt schon seit langer Zeit krankgeschrieben und möchte nicht mehr in meinen früheren Betrieb, auch nicht mehr in die Branche (Einzelhandel) zurück. Würde gerne etwas anderes, z. B. Handwerkliches lernen.

Gibt es für mich in dieser Lebenskrise überhaupt noch Chancen auf eine zweite Ausbildung mit 30 Jahren? Gibt es irgendwelche Zuschüsse, da meine fixen Kosten (Miete, Kredit, Versicherungen, etc.) ja weiter laufen? Alle Infos, die ich bis jetzt dazu bekommen habe, machen es fast unmöglich in eine andere Branche zu wechseln.

Antwort dazu:

Hallo lieber K.,

gerade in den Märchen werden ja auf bildhafte Weise, also in Seelenbildern, Lebenskrisen geschildert und auch so manche Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, sofern man dafür innerlich offen ist. Wenn Dir klar ist, welche Neigungen, Stärken und Fähigkeiten Du persönlich hast und eine Portion Mut und Vertrauen in Deinen eigenen Lebensweg, dann nimm doch diese Lebenskrise zum Anlass, Deinen bisherigen Blickwinkel in Bezug auf das Leben zu ändern.

Den Blickwinkel ändern!

Wer weiß, vielleicht ist gerade diese Krise eine Chance, um Dein wirkliches Potenzial zu entdecken und kreativ zu entfalten. Also ich würde Schritt für Schritt meine Fähigkeiten und Stärken zum Beruf bzw. zur Berufung machen. Das mache ich persönlich seit 1983 so.

Gewiss, es war und ist nicht immer leicht und eine „Goldene Nase“ habe ich bis heute nicht. Aber viele neue Errungenschaften und Projekte sind auf diese Weise entstanden, die sowohl Kindern, wie auch Erwachsenen großen Nutzen bringen. Auch meine Familie, meine Kinder wurden mit der Berufung ihres Vaters groß, ohne dass ich jemals arbeitslos war oder mich vom Staat finanziell abhängig machen musste.

Da brauchst Du auch mit 30 keine zweite Ausbildung mehr, denn nach Deinen Ausführungen zu urteilen, wirst Du Dich überall in einem Angestellten-Verhältnis ausgenutzt fühlen, ob als Lehrling, Geselle oder in welchem späteren Status auch immer.

Die innere Einstellung machts!

Es würde selbstverständlich zu weit führen, in dieser Antwort alles zu behandeln, aber ich kann aus meinem Leben nur so viel berichten, dass ein Beruf, der zur Berufung wird (und das ist völlig unabhängig von der Ausbildung, dem Studium, etc.) innerlich erfüllt und das Leben enorm bereichert.

Alles andere macht auf Dauer unzufrieden, abhängig und krank.

Vielleicht ist es ja gerade diese innere Einstellung zum Leben, zum Beruf und zu den Mitmenschen, die Dich (u. a.) in solche schwierigen Situationen bringt? Doch diese Einstellung kannst Du ändern, vielleicht nicht sofort, aber Schritt für Schritt, mit oder ohne zweite Ausbildung.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg dabei und eine Berufung, die Dich wahrhaftig innerlich erfüllt!

© Karlheinz Schudt
Märchenerzähler, Autor, Seminarleiter

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